Gerade wenn Du Dienstleister bist, entsteht oft der Wunsch mit einem Produkt endlich alle Probleme hinter sich zu lassen und mit einem Produkt durchzustarten.
Leider passieren bei der Umsetzung der Idee immer dieselben Fehler. Einer davon ist, dass mit dem Inside-Out-Denkmodell die Lösung gebaut wird.
Was ist das Inside-Out-Denkmodell und warum führt es in eine Sackgasse?
Tech-Gehirne sind gewohnt in Lösungen zu denken: in Ihren Lösungen. Wie sie ein Thema mit Methoden und Technik lösen können bewegt die meisten Techniker. Dieses Denkmodell in Kombination mit dem Tekkie-Mindset sind wohl die wirksamsten Wachstumsbremsen.
Produktentwicklung als Selbstzweck
Inside-Out bedeutet das Denken von innen nach außen. Das heißt von ,in‘ der Firma (also was ihr wie macht) auszugehen, um dann erst viel später zu schauen, ob es da draußen jemanden gibt, der das so haben will bzw. benötigt.
Und diese Haltung kann gerne mal solche Stilblühten wie einen Segway-Vacuum-Cleaner hervorbringen. Die Idee klingt zwar lustig und man kann sich gut vorstellen, wie ein deutscher Schulhausmeister der Putzkolonne den Job wegnimmt und über die Flure saust.
Nun, typisch Tekkie - eine coole Idee aber ohne eine wirkliche Ahnung, ob es Käufer dafür gibt. Ich schätze den Weltmarkt für Segway Vacuum Cleaner auf 20-30 Stück.
Warum? Weil so ein Gerät mind. 20-25T€ kosten würde und es voraussichtlich eher kein Budget für einen solchen Produkt-Gag geben wird. Profi-Putz-Firmen werden es nicht kaufen und die Anzahl der Zielkunden die so lange Flure und auch das entsprechende Budget haben, lassen dann wohl eher putzen.
Es geht schlussendlich um die noch so „geile“ Idee - weiter wird oft nicht gedacht. Erfinden, basteln und bauen als Selbstzweck hat nur in ganz seltenen Fällen tatsächlich die Welt erobert.
Wir meist „normalen“ Unternehmer sind damit besser aufgehoben, zu machen was der Markt bzw. der Kunde will.
Genau genommen kann ich Dir aus eigener Erfahrung (6-7-stelliges Lehrgeld) mitteilen, dass ich so etwas noch nie live funktionieren haben sehe.